Facelifting für Urner Bildungseinrichtung
Der Altdorfer Schulcampus Feldli / Hagen umfasst sieben Schultrakte, welche sich um das Schulhaus Florentini gruppieren. Inmitten der orthogonalen Anordnung wurde das Schulhaus Florentini Ende der 50er-Jahre erbaut und partiell verändert. Der baulichen Begebenheit aus dieser Bauepoche folgend, respektiert die Sanierung die typische, repetitive Struktur der Fassaden und Grundrisse. Die wärmetechnische Sanierung verändert und modernisiert den Ausdruck der Fassade, ohne aber ihre pragmatische Logik infrage zu stellen. Putzbündige, bronzefarbene Holz-Metall-Fenster mit integriertem Sonnenschutz sowie Lüftungsflügel auf der Südseite stehen im Kontrast zur Lochfassade der Nordseite. Die feinen im Fensterglaszwischenraum eingebauten Lamellierungen sind vor dem starken Südwind geschützt. Gleichzeitig wird durch die differenzierte Lamellenstellung eine angenehme Filtrierung des Tageslichts erzeugt. Durch die in der Fensterkombination eingebauten Lüftungsflügel ist eine witterungsunabhängige, kontrollierte Nachtauskühlung der Räume möglich. Ein homogener, grüner Negativabrieb nimmt Bezug zur oft angewandten Fassadenabriebtechnik der 50er-Jahre und ausserdem zu den Grüntönen der Ein- und Ausbauten der Zimmer.
Die Formensprache dieser Epoche wird auch im Innern fortgesetzt. Der im Treppenhaus zentrierte Lift nimmt in abgerundeter Form und transluszenter Konstruktion Bezug. Je nach Betrachtungswinkel verschmelzen Gewebe und Lift zu einem Ganzen, Konturen bleiben schematisch erkennbar. Das durch das Gewebe gefilterte Nordlicht erzeugt spannende Luminierungen. Mauertiefbreite Fensternischen und profillose Gläser rahmen die Aussicht des Betrachters ein und geben den Blick frei in die Berge. Mit Ausnahme des Eingangsbereichs, welcher durch das Entfernen des Vorraums vergrössert wurde und sich neu zum Pausenplatz hinwendet, bleibt die zeilenförmige Grundrissstruktur erhalten. Die Sanierung der haustechnischen Installationen beinhaltete vorwiegend die elektrische Verkabelung der Schulzimmer mit einem Brüstungskanal. Im Weiteren wurden die Nasszellen im 1. Obergeschoss zusammengefasst und mit einer Toilette für Invalide ergänzt. Die hindernisfreie Erschliessung des Gebäudes wurde mit einer neuen Rampe verknüpft.